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Geschrieben am 04. Februar 2021

Mein letzter Eintrag hier liegt mehrere Monate zurück. Wochen der physischen Ruhe mit viel Zeit zum Nachdenken, Recherchieren, Einordnen der Dinge, die man uns täglich zumutet.

Zeit, das eigene Leben und Wirken zu hinterfragen, zu schauen, wo sind meine Wurzeln, was ist mir wichtig und letztendlich auch, wohin soll mein Weg gehen. Ich bin sicher, viele von euch haben genau dasselbe getan!

Einerseits tobt seit Monaten eine Pandemie der Angst, ein globaler Psycho-Krieg, der uns verunsichert und spaltet. Auf der anderen Seite gibt es so viele Menschen, die die Täuschung erkennen und die Lügen entlarven, sich auf den Weg machen, sich vernetzen, neue Konzepte erarbeiten. Und täglich werden es mehr, nicht zuletzt weil viele in ihrer Existenz bedroht sind. Das gibt mir Hoffnung und Motivation.



Hier möchte ich meine Meinung zum Ausdruck bringen!
Dabei lasse ich meine Gedanken und Erfahrungen aus meiner nunmehr 10-jährigen Arbeit einfließen und rücke Dinge zurecht, die irgendwann in die Schieflage geraten sind.

Bildung

Ich bin eine Leseratte und verschlinge seit meiner Kindheit Bücher verschiedenster Kategorien. Unsere deutsche Sprache umfasst wunderbare Worte, schließlich waren wir einmal das Land der Dichter und Denker. Wenn ich heute eine Zeitung aufschlage oder Internetartikel lese, frage ich mich, wo Rechtschreibung und Grammatik geblieben sind. Von den Anglizismen, dem Umdeuten von Wörtern und diesem furchtbaren Gendern ganz zu schweigen. Wie sollen unsere Kinder Schreiben und Lesen lernen, wenn wir unsere Sprache vernachlässigen?

Während meinen Alpakawanderungen frage ich gerne ganz beiläufig die Schüler was denn da so auf den Wiesen und Feldern wächst. Die Antworten lassen mich oft ratlos zurück. Ist es nicht mehr wichtig zu wissen, wo unsere Nahrung herkommt, welche Pflanzen in unserer Heimat wachsen und was sie bewirken? Warum wissen die Kinder nicht wie die Bäume auf ihrem Schulhof heißen, welche Beeren und Früchte man essen kann und welche giftig sind? Ist das nicht wichtig? Welche Tiere und Vögel sind bei uns heimisch und gibt es wirklich ein Insektensterben?

Kinder sind neugierig, wollen lernen und sich begeistern! Ein gutes Miteinander bedarf außerdem Respekt und Benehmen. Auch darauf sollten wir wieder Wert legen.

Nebenbei:
Als Pflanzen- und Naturfreund finde ich den Begriff „Kindergarten“ wunderschön. Es zeichnet mir das Bild eines blühenden Gartens, mittendrin glückliche Kinder, die in der Sonne „gedeihen“.

Gesundheit

Bitte bleiben sie gesund!“

Tut mir leid, diesen Satz kann ich nicht mehr hören! Das ist in meinen Augen die meist missbrauchte Floskel der letzten Monate. Wer bleibt denn gesund wenn er täglich mit Angst konfrontiert wird, von einer Panik in die nächste getrieben wird?
Zur Gesundheit gehört ein gestärktes Immunsystem. Das erreicht man durch Bewegung an der frischen Luft, vernünftige Ernährung, gesunden Schlaf und seelische Ausgeglichenheit.
Das ist meine Erfahrung und ich kann nicht sagen, wann ich die letzte Erkältung hatte.
Warum will man uns genau diese Dinge verwehren?
Im Februar beginnt die Fastenzeit. Wie wäre es in diesem Jahr mit „Medien fasten“? Für einen klaren Geist!

Was mir auf der Seele brennt:

In meiner 10-jährigen Arbeit habe ich mit den Alpakas zahlreiche Senioren- und Pflegeeinrichtungen besucht, bin sozusagen in vielen Häusern Stammgast. Was man den alten Menschen in den letzten Monaten dort angetan hat, ist nicht nur traurig sondern kriminell.
Die Pflegenden sind davon genauso betroffen und haben meinen vollsten Respekt. Ich weiß, dass das viele von ihnen an ihre physische und psychische Grenze gebracht hat.
Wer wird letztendlich dafür haften? Wer übernimmt die Verantwortung?

Ich finde es auch äußerst bedenklich, wenn ein Kind bei mir auf der Weide wie selbstverständlich eine Maske anlegt oder sich die Hände desinfiziert statt zu waschen. Das ist nicht normal! Die Kinder werden geprägt! Wollen wir das zulassen?
Kommunikation findet in Mimik und Gestik Ausdruck. Es ist wichtig, im Gesicht des anderen lesen zu können. Nur so kann Empathie stattfinden. Mit Tieren kommuniziert man grundsätzlich so. Meine Alpakas und Katzen bedürfen keiner Worte.

Familie

Die kleinste und wichtigste Einheit in einer Gesellschaft ist die Familie. Diese Erfahrung werden wohl viele in den letzten Monaten gemacht haben. Eltern haben in Zeiten geschlossener Kindergärten und Schulen ihre Kinder neu kennengelernt. Ist es nicht toll miteinander zu lernen, zu kochen, spazieren zu gehen. Zumindest bei uns auf dem Dorf scheint das gut zu funktionieren. Noch idealer wenn man die Großeltern einbeziehen kann. Die Familie ist für mich das wichtigste überhaupt. Und wenn diese kleinste Gemeinschaft intakt ist, kann man sich um Freunde, Nachbarn, das Dorf, das Land usw. kümmern. Ich denke, nur von innen heraus kann eine Gesellschaft funktionieren. Wie kann ich die Welt retten, wenn ich es nicht schaffe, die Familie zusammenzuhalten?

Weitere Gedanken dazu:

Es wird Zeit, dass wir uns umeinander kümmern. Wir dürfen keine Spaltung zulassen! Seit Jahren werden die Menschen in Kategorien geteilt und gegeneinander aufgebracht. Mann gegen Frau, alt gegen jung, rechts gegen links... Die Methode hat Sinn:Teile und herrsche! Wollen wir weiterhin mitspielen?

Kreativität

Als ich 40 wurde, habe ich mich gefragt: Wie würdest du gerne deinen Lebensunterhalt verdienen, was tust du mit Freude? Meine Liebe zu Natur, Tier und Mensch haben mich schließlich inspiriert eine weitere Ausbildung zu absolvieren und meinen Traum umzusetzen. Meine Arbeit macht mich glücklich und so sollte es sein. Die häufigste Frage: Kann man davon leben? Das hängt davon ab, was man zum Leben braucht! Ich schätze meine Freiheit, selbst zu entscheiden und übernehme damit auch Verantwortung für mich selbst.

Die Alpakas haben mich ganz nebenbei zum alten Handwerk des Spinnens gebracht. Die Wolle nach der Schur traditionell zu verarbeiten, verbindet uns mit unseren Vorfahren und lehrt uns wertzuschätzen. Das Stricken, von der Oma gelernt, ist eine wunderbare Art Schönes zu schaffen und nebenher zu entspannen.

Natur

Ich lebe gerne auf dem Land und genieße die Natur rund um das Jahr, bei jedem Wetter.
Auf den Alpakawanderungen zum angrenzenden Naturschutzgebiet bekomme ich immer wieder bestätigt: Die Gegend ist wunderschön, das ist wie Urlaub! Kein Wunder, treffen wir doch nicht selten eine Gruppe Rehe am Waldrand, während über uns die Rotmilane kreisen und es im Feld summt und brummt. Nebenan grasen Ponys, Schafe und Kühe. Die meisten Bewohner unseres Dorfes wissen das zu schätzen und genießen die Spaziergänge durch die Wiesen und Felder. Das gilt es unbedingt zu bewahren! Denn während man von Umwelt- und Naturschutz redet, werden Windparks, Stromtrassen und Wohngebiete geplant! Überlegt genau, wem ihr euer Land verkauft. Wenn landwirtschaftliche Wiesen durch Flächennutzungsänderung zu Bauland werden und Wohnparks entstehen, verliert unser Dorf seinen Charakter. Eine Dorfentwicklung kann auch durch Bestandssanierung und Lückenbebauung erfolgen. Nur so werden wir den Lebensraum für Insekten, Vögel, Amphibien und damit den Charme unserer Landschaft erhalten.

Schlusswort

Die Menschheit ist irgendwann falsch abgebogen. Wann und wodurch weiß ich nicht zu sagen.
Wir haben es zugelassen, dass andere für uns entscheiden, unsere Angelegenheiten regeln, uns sagen, was wir denken und tun sollen. Wir haben verlernt, unserer inneren Stimme zu vertrauen, unserem Verstand und unserem Herz zu folgen.
Die momentane Situation bietet uns eine Chance. Raus aus der Bequemlichkeit, weg von Schuldzuweisungen, Angst, unbegrenzter Toleranz, vorgegebenen Ideologien, maßlosem Konsum. Mut zum Denken und Handeln! Zurück zu unseren Wurzeln, zu Werten und Traditionen, zu Eigenverantwortung und Souveränität.

04.Februar 2021

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